Heute möchte ich dir ein Buch für stillende Mütter vorstellen „Das Stillkochbuch Über 100 Rezepte – lecker und leicht für Mama und Baby“. Das Buch wurde von der Hebamme Marietta Cronjaeger geschrieben. Was das Kochen angeht, muss es für mich immer schnell, einfach und lecker sein. Gerade bei den stillenden Mamas ist die Zeit oft sehr begrenzt. Also zack in den Einkaufswagen.

Zu Hause angekommen habe ich mir erst einmal die Rückseite durchgelesen: „Stillende Mütter fragen sich häufig: Was darf ich essen? Auf welche Nahrungsmittel sollte ich in den ersten Wochen der Stillzeit verzichten, um mein Baby vor Blähungen, Wundsein und Allergien zu schützen? Das pfiffig illustrierte Stillkochbuch gibt hilfreiche Anregungen, macht Spaß und Appetit. Die leckeren Gerichte sind leicht nachzukochen und schmecken nicht nur der Mama, sondern der ganzen Familie. Mit Checklisten für verträgliches und unverträgliches Obst und Gemüse. “ Schon hier muss ich sagen: Nein, das Buch ist nicht zum Weiterempfehlen. Weil keine Mutter muss auf irgendwelche Lebensmittel in der Stillzeit verzichten. Je schwieriger die Ernährung einer stillenden Mama gemacht wird, umso kürzer ist die Stillzeit. Wir sollten uns alle gesund und ausgewogen ernähren.

Einsicht ins Buch

So, dann komme ich doch mal zum Inhalt dieses Buches. Am Anfang geht die Autorin auf das Thema Stillen ein. Das finde ich super! Doch leider sind auch hier alte Sachen drin, die schon längst vom Tisch sind.

Blähungen: Hier empfiehlt sie ihren Leserinnen, dass man sein Baby nur alle zwei Stunden stillen sollte, wenn es an Blähungen leidet. Das ist totaler Quatsch. Jedes Kind wird auch bei Blähungen weiter nach Bedarf gestillt. Man sollte eher schauen, warum das Kind Blähungen hat. Es kommt nicht von der Ernährung der Mutter. Vielleicht hat das Kind vor dem Stillen zu viel geweint und hat dabei zu viel Luft geschluckt. Oder das Kind war beim Stillen nicht richtig an der Brust angedockt.

Doch was ich richtig fatal finde ist, dass sie in Ihrem Buch die Empfehlung ausspricht, den Babys Tee zu geben. Ich bin so schockiert. „Da Muttermilch den Flüssigkeitsbedarf eines Babys deckt, ist eine zusätzliche Gabe von Tee eigentlich nicht nötig. Es gibt dazu 2 Rezept für den Tee fürs Baby.“ Was heißt hier „eigentlich“? Die Muttermilch deckt immer den Flüssigkeitsbedarf des Babys! Und in den ersten 6 Monaten sollte das Kind grundsätzlich nur Muttermilch bekommen. Nichts anderes! Hier sehe ich oft das Problem in der Stillberatung. Die Kinder nehmen nicht zu, weil eine Hebamme mit altem Wissen den Mamas empfohlen hat, dem Kind Tee zu geben. Erstens ist der Magen für Tee in dem Alter nicht ausgelegt und zweitens ist das Kind voll mit leeren Kalorien, trinkt weniger und geht mit seinem Gewicht nach unten. Also kein Tee in den ersten 6 Monaten.

Die Rezepte an sich finde ich sehr gut. Nur leider fehlen mir die Angaben wie lang die Zubereitung dauert.

Einsicht ins Buch

Nach den Rezepten führt die Autorin noch einmal alle verträglichen und unverträglichen Obst- und Gemüsesorten auf. Das braucht natürlich kein Mensch, weil die Mutter essen soll, worauf sie Lust hat.

Doch was ich sehr gut finde ist, dass man am Ende vom Buch eine Reihe nützliche Adressen findet. Hier führt sie die Adressen von verschiedenen Stillberatungsstellen, Hebammenverbänden und Eltern-Kind-Zentren auf.

Mein Fazit: Das Buch kann ich keiner Mutter weiterempfehlen, da mir hier zu altes Stillwissen vorhanden ist. Mütter werden hier unnötig in der Ernährung eingeschränkt.

Hier findest Du noch ein Link, wenn Du Dich noch etwas zum Thema Ernährung in der Stillzeit belesen möchtest.

Links: https://www.still-lexikon.de/ernaehrung-der-stillenden-mutter/

Buchinformationen:

Einband: gebunden                                    Verlag: Kösel

Seitenzahl: 144                                            Maße (L/B/H): 22,4 / 18,2 / 1,7cm

Erscheinungsdatum: 23.06.2014            Gewicht: 519g

Sprache: Deutsch                                        Abbildung: mit vierfarbigen Illustrationen

ISBN: 978-3-466-34596-0                       Illustrator: Monica May-Vetter