Leg doch mal Hand an.

Hast du deine Muttermilch schon mal von Hand gewonnen? Nein? Dann ist es gut, dass du hier bei mir gelandet bist. So wie dir geht es auch vielen anderen Mamas, die 1000 Fragezeichen über dem Kopf haben, wenn es darum geht, die Brüste von Hand zu entleeren. Heute erfährst du, wieso, weshalb, warum es gut ist, wenn du es kannst. 

Klären wir doch erst einmal das Warum.

Jetzt stellen wir uns mal vor, du kannst dein Baby nicht anlegen. Das kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht hattest du ein Frühchen oder dein Baby ist noch etwas saugschwach und kann die Brust nicht optimal entleeren. So kannst du problemlos dein wertvolles Kolostrum gewinnen und es deinem Baby geben. Vielleicht hast du wunde Brustwarzen und das Stillen ist zu schmerzhaft. Es ist auch gut, wenn du Milch von Hand gewinnen kannst, wenn du einen Milchstau hast. 

Aber es gibt doch die Pumpe.

Ja, die gibt es. Doch was machst du, wenn in der Klinik alle Pumpen in den anderen Zimmern verteilt sind. Wie es ja oft so ist, gehen Dinge immer zu unmöglichen Zeiten kaputt und vielleicht ist beim nächsten mal die Pumpe dabei. Es gibt ja auch das Phänomen Stromausfall. Oder ihr macht einen Familienausflug und auf der Autobahn fällt euch ein, dass die Pumpe noch zu Hause neben dem Sofa steht. Tata, da haben wir den Salat. Wenn die Brustwarzen zu wund sind, dann ist auch das Pumpen sehr unangenehm. 

Die Vorteile von der Handentleerung

Der größte Vorteil ist aus meiner Sicht der, dass du deine Hände immer dabei hast. Du kannst mit deinen Händen optimal deine Brust stimulieren und somit schüttest du die Hormone aus, die für den Milchspendereflex und für die Milchbildung notwendig sind. Also wir haben da das Oxytocin und Prolaktin. Wichtig ist nur, dass du deine Hände vorher etwas anwärmst. Und du weißt genau, welche Berührungen für dich angenehm sind. Du entleerst deine Brüste selber effektiver als die Pumpe. Lass dich bitte nicht entmutigen, wenn es am Anfang noch nicht so läuft. Das wird. Versprochen!

Wie machst du es? 

Zu erst gehst du in die Vorbereitungsphase. Wie sagt man immer so schön: „Vorbereitung ist alles.“

Schritt 1

Die Brustmassage

Such dir einen Platz, wo du dich wohlfühlen und entspannen kannst. Ich möchte dir eins mit auf den Weg geben: egal ob du stillst, Muttermilch von Hand gewinnst oder pumpst. Wenn du verspannt sitzt, dann läuft es im wahrsten Sinne des Wortes nicht besonders gut. Also hole dir bevor du anfängst ein Glas Wasser, vielleicht noch was zum snacken. Wasche dir vor der Massage immer gut die Hände. Setze dich bequem hin und vielleicht legst du dir noch was warmes zwischen die Schulterblätter. Wenn dein Partner oder deine Partnerin in der Nähe ist, dann beziehe ihn/sie mit ein. Du fragst dich wie? Seine/Ihre Aufgabe ist es, dir sanft die Schultern zu massieren. In der Beratung freuen sich die Mamas immer total, wenn sie das hören und im besten Fall ist der/die Partner/in auch mit dabei, wenn ich das sage. Wenn du entspannt sitzt, dann kommt etwas Wärme auf die Brust. Dafür kannst du zum Beispiel einen warmen Waschlappen oder etwas anderes, was für dich angenehm ist, benutzen. Nun fängst du an, deine Brust zu massieren.

Lege deine Hände flach auf die Brust und massiere mit leichten Bewegungen das Brustdrüsengewebe. Dadurch wird es aufgelockert. 

Brustmassage

Damit du den Milchspendereflex anregst, streichst du mit den Fingern deine Brust vom Ansatz bis über die Brustwarze hinweg. Wiederhohle diesen Vorgang rund um die Brust.

Anleitung Brustmassage

Schritt 2

Die Entleerung

Wenn du mit der Massage fertig bist, dann geht es an die Entleerung. Lege deine Daumen und Zeigefinger hinter die Brustwarze. Die übrigen Finger heben leicht deine Brust. Drücke nun mit Daumen und Zeigefinger waagerecht in Richtung Brustkorb und rolle Daumen und Zeigefinger in rhythmischen Bewegungen nach vorne ab. Verändere die Position deiner Finger rund um die Brust. So entlastest du deine Brust optimal. Achtung! Schau darauf, dass du nicht die Haut hin- und herschiebst. Weil du musst die Milchgänge entleeren. Den Vorgang wiederholst du bis deine Brust wieder schön weich und entlastet ist.

Anleitung Handentleerung

Wohin entleerst du die Milch? 

Wenn du das Kolostrum ausstreichst, dann reicht es, wenn du es mit einer Einmalspritze aufziehst. Solltest du mehr Milch auffangen, dann nimmst du einen sauberen Becher oder einen Muttermilchbeutel. 

Jetzt bist du an der Reihe! Es lohnt sich, wenn du es kannst. Weil denk daran, deine Hände hast du immer bei dir. 

Ich habe dir auch ein kleines Helferlein erstellt. Dieses kannst du auf dem Handy speichern, damit du es immer dabei hast. 

Anleitung Muttermilch von Hand gewinnen

Es sind deine Brüste!

Bitte führe die Handentleerung selber durch. Lass dich vom Klinikpersonal, Hebamme oder Stillberaterin gerne anleiten. Doch nur DU selber, weißt welche Berührungen für dich angenehm sind. So ersparst du dir Schmerzen. Und trau dich auch NEIN zu sagen.

Wenn du Fragen hast, dann scheue dich nicht und melde dich bei mir. 

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